[Rückenlexikon]



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Röntgen
Für das menschliche Auge nicht sichtbare Strahlen, 1895 von Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt.
Röntgenstrahlen dringen in den Körper ein und werden dabei teilweise absorbiert (aufgenommen).
Je geringer die Dichte eines Gewebes, um so leichter können es Röntgenstrahlen durchdringen. Die durchtretenden Röntgenstrahlen schwärzen hinter dem betreffenden Körperteil eine Filmplatte und geben ein Abbild des «durchleuchteten» Körperteiles.
Heute revolutioniert die Computertechnologie das Röntgen: Teilweise werden keine Röntgenfilme mehr angefertigt: Sensoren messen die durchgetretene Röntgenmenge und berechnen ein digitales Bild, das auf dem Bildschirm betrachtet werden kann. Das gleiche Verfahren wird auch bei der Schichtbildtechnik der Computertomographie (CT) angewendet. Die modernen Röntgenanlagen werden aufgrund des gesetzlichen Strahlenschutzes und des technologischen Fortschrittes immer «sanfter».
Die Röntgendiagnostik ist auch in der Chiropraktik ein wichtiges Hilfsmittel zur Sicherung der Diagnose. Bildgebende Verfahren Radiologie

Rückenmark
Teil des zentralen Nervensystems, umgeben von R.häuten und im Wirbelkanal der Wirbelsäule eingeschlossen. Beim Erwachsenen reicht es vom Hinterkopf bis zum zweiten Lendenwirbel.
Zwischen zwei Wirbeln tritt jeweils ein Nervenbündel aus dem R. aus und führt in eine bestimmte Körperregion, um diese mit Informationen aus dem Hirn zu versorgen. Auf der gleichen Höhe tritt jeweils ein Nerv ins R. ein; er trägt Informationen aus dem Körper ins R. und ins Hirn. Das R. transportiert nicht nur Impulse und Informationen; es funktioniert auch als Schaltzentrale: Gewisse Informationen werden ohne Verarbeitung im Hirn reflexartig auf Höhe der ein- und austretenden Nerven verarbeitet.
Diskushernien und Vorwölbungen von Bandscheiben können Druck auf die ein- oder austretenden Nerven und auf das R. ausüben und dadurch Schmerzen und Funktionsstörungen auslösen. Bei einer kompletten Querschnittlähmung ist das R. so schwer verletzt, dass keine Informationen mehr verarbeitet und weitergeleitet werden können.

Rückenschmerzen
gehören zu den häufigsten Erkrankungen in der industrialisierten Welt: Vier von fünf Schweizern leiden mindestens einmal im Leben an R.; oft sind schon Kinder betroffen.
R. sind die bedeutendste Ursache für Arbeitsunfähigkeit: Sie sind für fast ein Drittel aller Arbeits unfähigkeitstage verantwortlich und verursachen jährliche Kosten von rund zwei Milliarden Franken.
Nur vier bis zehn Prozent aller Patienten leiden an Beschwerden, die mehr als sechs Monate dauern; diese Gruppe verursacht aber 85 % aller Kosten.
Der Chiropraktor leistet eine gezielte, wirksame und kostengünstige Diagnose, Behandlung und Betreuung. Dies führt zu einer Linderung akuter und chronischer Beschwerden, und die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen wird vermindert.

Radikulitis
Nervenwurzel-Entzündung, zum Beispiel nach Diskushernie. Neuritis.

Radiologie
Strahlenkunde, Lehre von den Strahlen. Medizinische Nutzung bestimmter Strahlen zu Diagnose und/oder Therapiezwecken. bildgebende Verfahren Röntgen

Rauchen
Die mit Abstand wichtigste Ursache vermeidbarer Krankheiten und vorzeitigen Todes.
Betroffen neben Lunge und Atemwegen sowie Herz und Gefässen ist auch der Bewegungsapparat: Die Blutgefässe, besonders in den Extremitäten, verengen sich, das Gewebe des Rauchers wird mit weniger Sauerstoff versorgt. Die mangelnde Durchblutung führt zu Gelenk- und Rückenschmerzen, fördert Osteoporose und verzögert und verhindert die Ausheilung von Verletzungen. Es ist erwiesen, dass Rauchen ein erhöhtes Risiko für degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule darstellt.
Eine «ungefährliche Dosis» gibt es beim Tabak nicht. Stark gesundheitsgefährdend ist auch das passive Rauchen, das Einatmen fremden Tabakrauchs.

Reflexe
Neurologie

Reflextherapie
Therapie, die über Reflexe, Durchblutung und Funktion vom Behandlungsort entfernte Gewebe und Organe beeinflusst. Beispiele sind Akupunktur, Chiropraktik, Neuraltherapie usw.

Rehabilitation
Massnahmen, die die Wiederherstellung der körperlichen, seelischen und geistigen Gesundheit eines Patienten zum Ziel haben. Oft wird darunter das Wiederherstellen eines möglichst hohen Grades an Erwerbsfähigkeit, Lebenstüchtigkeit und Lebensqualität verstanden. R. bezweckt Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess oder das gesellschaftliche Leben nach körperlichen und geistigen Schädigungen und erfolgt mit medizinischen, chiropraktischen, physio- und ergotherapeutischen, erzieherischen, arbeitspsychologischen, technischen, wirtschaftlichen und sozialen Massnahmen.

reversibel
Umkehrbar; hier: rückführbar in den gesunden, normalen Zustand.

Rheumatismus, Rheuma
1. Laienausdruck für wandernde Beschwerden in Gelenken und Muskeln aufgrund von äusseren Faktoren wie Kälte, Überbelastung, Wetterfühligkeit. 2. Sammelbegriff für stark unterschiedliche Krankheitsbilder mit verschiedenen Ursachen: entzündliche rheumatische Erkrankungen (fortschreitend), degenerative (nach Abnützung) rheumatische Erkrankungen, extraartikuläre (nicht ein Gelenk betreffende) rheumatische Erkrankungen (zum Beispiel Weichteilrheumatismus), pararheumatische Erkrankungen (rheumatische Krankheiten infolge anderer Erkrankungen). Die typischen rheumatischen Symptome sind Schmerzen und Bewegungseinschränkung.
Entzündliche rheumatische Krankheiten sind oft fortschreitende Systemerkrankungen, die zur Zerstörung der betroffenen Gelenke führen. Polyarthritis.
Bei akuten Schmerzen des Bewegungsapparates eignen sich zur Linderung Kälteanwendungen; bei chronischen rheumatischen Schmerzen hat sich Wärme bewährt.

RICE
Die Formel der Massnahmen, die sich bei Verstauchungen, Zerrungen, Prellungen, Verrenkungen, Schwellungen, Blutergüssen und Quetschungen anwenden lassen. Kälte

Rundrücken
Verstärkte Kyphose der Brustwirbelsäule, häufig bei Morbus Scheuermann und bei Haltungsfehlern, vor allem bei Jugendlichen.


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